Nico DOSTAL (eigentlich Nikolaus Josef Michael Dostal, 1895 -1981)
In Korneuburg geboren erbte er wohl von seinem Großvater, der Militärkapellmeister war, das Musikalische (auch die Väter von Franz Lehár und Leo Fall hatten diesen Beruf). Sein Onkel war der Komponist Hermann Dostal. Sein Vater, Beamter der Landesregierung, war zwar sehr musikliebend, aber er wollte ihn einmal in staatlich gesicherter Position sehen.
So widmete sich Nico Dostal zunächst dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wandte sich dann jedoch dem Musikstudium an der Akademie für Kirchenmusik in Klosterneuburg (Prof. Vinzenz Goller) zu.
- Seine erste Komposition war eine Messe, die zuerst in der kleinen Pfarrkirche in Ebelsberg zur Aufführung kam. Mit dieser, 1913 in Linz aufgeführten “Großen Messe” in D-Dur, machte sich Dostal schon früh einen Namen.
- Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg wirkte Dostal von 1919 bis 1924 als Theaterkapell-meister in Innsbruck, Sankt Pölten, Wien, Czernowitz und Salzburg.
- Er übersiedelte 1924 nach Berlin, wo er sich der Unterhaltungsmusik zuwandte, im Musikverlagswesen tätig war und als freier Arrangeur unter anderem für Oskar Straus, Franz Lehár und Robert Stolz arbeitete. Daneben war Dostal als Kapellmeister und Komponist tätig, schrieb 1933 z. B. die Musik zu dem Film “Kaiserwalzer”.
- Es gelang ihm 1932 (mit Robert Gilbert als Textdichter) mit dem Lied “Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein” zu seinem ersten großen Erfolg zu kommen.
Sein Ziel aber blieb immer das Theater, und mit seiner ersten Operette, der “Clivia” (1933), gelang ihm der Durchbruch. Am 23. Dezember 1933 wurde “Clivia” im Berliner Theater am Nollendorfplatz mit Lillie Claus in der Hauptrolle uraufgeführt. Er wurde mit ihr näher bekannt und schrieb der Stimme der damals weltberühmten Sängerin weitere seiner Operetten zu, die zu den bekanntesten Werken des Meisters zählen:
- “Die Vielgeliebte” (1934, Schillertheater Berlin),
- “Prinzessin Nofretete” (1936),
- “Extrablätter” (1937)und
- “Die ungarische Hochzeit” (1939, Staatstheater Stuttgart),
Nico Dostal heiratet 1942 Lillie Claus, 1943 wurde der Sohn Roman geboren. Lillie zog sich danach überraschend von der Bühne zurück.
- Großen Anklang fand “Dr. Eisenbart”(1952) und seine letzte Operette “Rhapsodie der Liebe ” (1963, Opernhaus Nürnberg).
- Insgesamt schrieb Nico Dostal 24 Operetten, davon 19 Filmmusiken (u. A. mit Martha Eggert, Zarah Leander, Marika Rökk, Johannes Heesters, Heinz Rühmann, Hans Moser und vielen anderen), Kirchenmusik und Suiten.
- Seit 1942 war er mit der Opernsängerin Lillie Claus verheiratet. Der gemeinsame Sohn Roman, geboren 1943, wurde Dirigent.
- 1946 übersiedelte Dostal nach Wien und lebte seit 1954 in Salzburg, wo er sich weiterhin seiner kompositorischen Tätigkeit widmete und etwa das Kammermusical “So macht man Karriere” (1961) schrieb.
Nico Dostal freute sich auch sehr über die zahlreichen Auszeichnungen, die ihm verliehen wurden, wie der “Paul-Lincke-Ring”, “Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse”, das “Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland”, der “Ehrenring der Stadt Korneuburg” etc.
Seine Aufgabe beschrieb er mit eigenen Worten: “Wenn es mir gelungen ist, mit meinen Melodien Entspannung zu bringen und Freude zu bereiten, so will ich damit zufrieden sein und meine Aufgabe als erfüllt ansehen”.
Nico Dostal wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt.
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